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bei Drolshagen im Sauerland

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SENDSCHOTTER UMGANG                                                                                                                                                           am Hochfest Mariä Heimsuchung im Kirchspiel Drolshagen

Zur Geschichte des Sendschotter Umgangs

Das Fest "Mariä Heimsuchung" ist für das Kirchspiel Drolshagen seit Jahrhunderten ein hoher Festtag. An ihm wird der "Sendschotter Ümmegang" gefeiert, die große Prozession über die Orte Sendschotten - Hützemert - Hustert - Wegeringhausen - Schlenke -Schedaer Berg -Scheda - Junkernhöh -Germinghausen - Köbbinghausen und Essinghausen. Früher zog die Prozession über Hützmert - Junkernhöh - Ostert - Herpeler Kreuz - Essinghausen zurück nach Sendschotten. Als die Schreibershofer Kapelle gebaut wurde (1869), ist die Station hinter der Ostert nicht mehr gehalten worden. Die Schreibershofer hatten sich ausgedungen, daß die Prozession so ziehen sollte, daß die Muttergottesstatue in den "Grund" sehen könne - darum der Umweg über Scheda. Böllerschüsse  künden am Vortag zusammen mit dem Festgeläut der Pfarrkirche und Kapellen den Festtag an; Häuser und Straßen werden festlich geschmückt. Zahlreich sind die Besucher, die aus nah und fern kommen.

Der Festtag beginnt um 5.00 Uhr in der Kapelle von Sendschotten mit der hl. Messe, um 6.00 Uhr zieht die Prozession mit dem Allerheiligsten und der altehrwürdigen Muttergottesstatue aus. Nach der Rückkehr gegen 11.00 Uhr wird das Festamt mit dem abschließenden Te Deum vor der Kapelle in Sendschotten gefeiert.

Auf dem Weg von Essinghausen nach Sendschotten wird - in einer besonderen Stiftung erneut festgelegt - die Lauretanische Litanei gesungen. Die Geschichte der Kapelle in Sendschotten und des "Ümmeganges" berichtet Josef Hesse anhand des Pfarrarchivs in Drolshagen : 1684 wurde von den Eheleuten Peter Rahrbach und seinen Ehefrau Maria, geb. Schönenberg auf eigene Kosten eine Kapelle in Sendschotten zu Ehren Gottes und der hl. Jungfrau Maria unter dem Patronat des hl. Erzengels Michael erbaut und vom Kölner Weihbischof und Generalvikar J. H. Anethan genehmigt.

Die Kapelle wurde mit Liegenschaften und Renten ausgestattet und so dafür gesorgt, daß sie nach dem Tode der Stifter in "Bau und Esse" erhalten werden konnte. Der jeweilige Besitzer des Stammhauses trug als "Kapellenprovisor"die Verantwortung für die Unterhaltung der Kapelle und hatte jährlich dem Drolshagener Pastor Rechnung zu legen. So ist es bis heute geblieben.

1688 wurde vom Schreinermeister und Bildschnitzer Wilhelm Fehrenholt aus Attendorn der Altar in der Kapelle angefertigt.

Über den Beginn der Prozession liegen eindeutige Nachrichten nicht vor. die ehrwürdige Muttergottesstatue - auf geheimnisvollen Wegen von Köln an den Wallfahrtsort Wiedenest gekommen - kam im Laufe der Religionswirren nach Sendschotten. Noch heute wallfahren die Gläubigen der Pfarrei Belmicke (zu der Wiedenest kirchlich gehört) alljährlich nach Sendschotten. Aus einen Notiz des Jahres 1705 geht hervor, daß die Prozession in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat, und zwar "mit Bildnissen". Der Sohn des Kapellenstifters hat dann am Umgangstag - das war der Mariä Heimsuchungstag am 2.Juli - eine hl. Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten gestiftet. Es liegt deshalb die Vermutung nahe, daß das Allerheiligste mitgetragen wurde, obwohl die kirchliche Behörde noch später einen entsprechenden Antrag des Drolshagener Pastors ablehnte mit der Begründung, daß Sakramentsprozessionen nur aus Pfarrkirchen ausziehen könnten.

Im Jahr 1871 wurde die Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen und die jetzige Kapelle nach Plänendes Paderborner Dombaumeisters Güldenpfennig erbaut.

Seit 1934 wird die hl. Messe nach dem "Ümmegang" wegen der vielen Teilnehmer vor der Kapelle gefeiert.

Unter tatkräftiger Mithilfe der Dorfbewohner konnte die Kapelle und der aus dem Jahr 1688 stammende Altar renoviert werden, nachdem schon 1978 der Sakristeibau fertiggestellt war.

Bis 1977 wurde Umgang immer am "Falltag"begangen, mit Ausnahme des Samstag oder Sonntag. Seither besteht, um eine stärkere Beteiligung zu ermöglichen, folgende Regelung:  fällt der 2.Juli auf einen Samstag, wird der Umgang am "Falltag" gehalten, fällt der 2.Juli auf einen Sonntag, wird der Umgang am Vortag gehalten, in allen anderen Fällen wird der Umgang am Samstag nach dem 2.Juli gefeiert.

Der Umgang will ein Abbild unseres irdischen Pilgerweges sein, den wir mit Christus in der Fürsprache der heiligen Jungfrau zum Vater gehen.

"Herr, laß uns so durch die zeitlichen Güter gehen, daß wir darüber die ewigen Güter nicht aus den Augen verlieren."

( Drolshagen, am Fest Mariä Verkündung 1979 ; Pfarrer Linke )

 

 

 

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